33. BST

Datum:
17. Nov 2022 - 20. Nov 2022
Beginn: 16:00 Uhr
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Wert·voll

Wir leben in einer lauten Welt, voll großer Ideale und hohen Ansprüchen, Zielen und Meinungen anderer und unseren eigenen Träumen und Vorstellungen des Lebens, und nicht selten kommt es vor, dass wir uns zwischen all dem verirren, den Weg nicht mehr finden und feststellen müssen, dass das Gleichgewicht zwischen „Richtig“ und „Falsch“, „Gut“ und „Böse“ der Frage gewichen ist, was das überhaupt bedeutet. Wir bewerten, werden bewertet, abgewertet und suchen dennoch stets nach dem eigentlichen Wesen der Werte unserer Gesellschaft, nach denen unserer eigenen Individualität und des eigenen Seins und sind der Frage auf der Spur, woher diese eigentlich kommen und was sie für einen Wert haben. Was wertvoll ist und was nicht, ist ganz individuell. Es hängt mit dem persönlichen Wertekompass und den Werten der Gesellschaft zusammen in der man sozialisiert wurde. Daher ist es sehr verschieden und sogar gegensätzlich welchen Wert man auf verschiedene Dinge und Ereignisse legt. Was sind es für Werte, nach denen wir leben? Und wie kann es sein, dass die Werte der Gemeinschaft von Einzelnen benutzt und propagiert werden, um individuelle Ziele zu erreichen? Auch Objekten verleihen wir einen Wert, bauen unseren eigenen vielleicht an ihnen auf, reduzieren den Wert anderer Menschen auf das was sie haben, oder eben nicht. Man hört oft die Maxime „Zeit ist Geld“. Doch kann man den Wert von Zeit und den Wert von Geld überhaupt miteinander vergleichen? Ist Wert überhaupt in Geld messbar? Und wenn nicht, was ist dann die Einheit, in der wir so etwas essenzielles wie unsere Werte messen können.
Wenn du eine Stunde arbeitest solltest du mindestens 12 Euro bekommen. Du kannst ein billiges Oberteil schon für unter 6 Euro kaufen, obwohl in dem Oberteil wahrscheinlich mehr als eine Arbeitsstunde steckt. Ist im Umkehrschluss deine Zeit also mehr Wert als die Zeit der Arbeiter*innen die an der Lieferkette beteiligt sind?
In Zeiten der Unruhe, im Strom der globalen und persönlichen Sorgen des alltäglichen Lebens, ist es von großer Bedeutung von Zeit zu Zeit für einen Moment stehen zu bleiben und sich umzuschauen, nach all den anderen, mit denen wir gemeinsam strömen. Jemandem eine Hand reichen, einem anderen den Rücken freihalten, für das Leben und den Moment eines anderen Menschen wertvoll zu sein, ist das nicht das eigentliche Ziel, nach dem wir streben sollten? Und so wie wir für andere wertvoll sind, so sind wir es auch für uns selbst. Die Gewissheit, dass unsere Eigene Individualität, unser Dasein, unser Wesen, dass all das von Grund auf wertvoll ist, das lässt uns auch schwierige Zeiten durchstehen. Diese Gewissheit schenkt Hoffnung, gibt Kraft.
Lasst uns mit der 33. Bundesschüler*innentagung gemeinsam einen Raum schaffen, der frei von Abwertung, dafür voll mit Wertschätzung füreinander ist. Damit wir ein Bewusstsein für das schaffen können, was unser Handeln lenkt und in jedem von uns verankert ist. Lasst uns gemeinsam wertvoll sein. Für eine Tagung voller wertvoller Begegnungen, wertvoll füreinander, wertvoll miteinander, und vor allem wertvoll für sich selbst.